Remus' Weg

Der Anfang des Endes

Remus hat sich sehr gut entwickelt. Er war immer sehr schlank hat aber an der Brust gut getrunken. Bei der U5 im Oktober 2018 war Remus noch standardgemäß entwickelt. Auch wenn er bei der PekiP-Gruppe wenig mitgespielt und mehr zugesehen hat, habe ich mir keine Sorgen gemacht, immerhin sind Jungs ja immer bisschen langsamer und meine Lila war ja sowieso immer 6 Wochen vor der Norm.

Im November und Dezember haben wir dann, auf Wunsch meines Mannes, ein Haus gekauft, renoviert und bezogen. Aus diesem Grund habe ich Remus weiterhin gestillt, statt Ihn auf andere Nahrung umzustellen. Remus hat auch nie einen Schnuller oder ein Fläschchen aktzeptiert, daher war es schwer für mich mal eine Auszeit von Ihm zu nehmen. Während dieser Zeit hatte Remus häufig Erkältungen und über Weihnachten auch mit Lila zusammen eine Bindehautentzündung. Trotzdem war er ein aktiver, zufriedener und freundlicher kleiner Junge.

Im Januar bin ich dann mit Remus und unserer Familienhebamme Doro (diese haben wir bekommen, da ich mit meinen Depressionen zu kämpfen hatte) schwimmen gegangen. Da ist uns dann zum ersten mal aufgefallen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Denn statt wie normale Babys im Wasser aufzuleben und zu plantschen, lies er sich einfach hängen. Er hat sich kaum bewegt und fand auch die bunten Bälle nicht wirklich interessant. Zuhause ist es nie aufgefallen, da ich bis heute mit Ihm duschen gehe, da er die Badewanne nicht mochte.

Nach diesem Ereignis bin ich zu meinem Kinderarzt marschiert und habe diesen Vorfall erläutert und um Hilfe gebeten. Unsere Kinderärztin hat sich Remus angeschaut und festgestellt, dass er vermutlich Muskelhypoton ist.

Muskelhypoton bedeutet, dass die Muskeln nicht genug Spannung aufbringen können um sich selbst zu bewegen, hier hilft Krankengymnastik um ein recht normales Leben führen zu können. Muskelhypotone Menschen haben es schwerer, da Sie viel mehr Energie für normale Tätigkeiten wie Sitzen, Laufen und Stehen aufbringen müssen und deswegen weniger Energie haben um z.B. nachzudenken für Prüfungen. Die Menschen sind nicht dümmer, aber allein das Sie sich bei der Prüfung im Sitz aufrechterhalten müssen, hindert Sie daran Ihr volles Potential zu entfalten.

Nach dieser „Vorabdiagnose“ habe ich meine Krankenkasse wild gemacht, damit die mir den aller schnellsten Termin bei einer Physiotherapie machen, da ich überall nur zu hören bekommen habe „vor März ist nichts möglich“. Ich meine: HALLO?!?!? mein Kind ist 8 Monate alt, hier muss jetzt was passieren und nicht erst in 2,5 Monaten!

Meine Krankenkasse hat dann im 50km Radius eine Physiotherapeutin gefunden die uns ab Februar aufnehmen konnte.