Remus' Weg

Februar und März

Im Februar haben wir dann mit der Physiotherapie nach Vojta angefangen. Ich weiß, viele finden das Vojta grauenhaft ist. Aber ich kenne meinen Sohn. Remus liegt viel auf dem Boden und versucht vorwärts zu kommen statt nur seitlich zu Rollen. Er motzt ohne unterlass weil er frustriert ist, dass er es nicht schafft. Und bei Volta benutzt er die gleiche Stimme. Es tut Ihm also nicht weh er ist nur frustriert, dass es nicht so funktioniert wie er es möchte. Wir fahren also einmal die Woche ca. 30 km (eine Strecke) um in der nächsten großen Stadt Physiotherapie zu machen und machen dann noch dreimal am Tag die Übungen zu Hause. Und ich sehe wirklich Fortschritte. Er kann sich mittlerweile leichter aufstützen und sogar nach Sachen greifen, wenn er auf dem Bauch liegt. Mir fällt es nicht leicht die drei Einheiten täglich durchzuziehen, da mir das weinen dabei doch ziemlich aufs Gemüt schlägt. Aber wir machen weiter. Und sehen täglich kleine Fortschritte.

Unsere Kinderärztin hat uns gebeten uns beim HTZ (Heiltherapeutisches Zentrum) anzumelden. Nachdem ich mir den Fragebogen für die Anmeldung angesehen habe frage ich mich wirklich, ob ich dahin soll. Irgendwie sieht das aus wie für schwerkranke Kinder und mein Sohn hat doch nur eine Muskelhypotonie. Ich bespreche das ganze also nochmal mit meiner Physiotherapeutin und Kinderärztin. Beide finden das ich diese Anmeldung machen soll, also mach ich es.

Am 19.03.2019 haben wir dann unseren Termin im HTZ. Gott sei Dank, denn normalerweise ist die Wartezeit ca. 3 Monate. Die dortige Ärztin schaut sich Remus genau an und teilt die Meinung unserer Kinderärztin, das Remus an Muskelhypotonie leidet. Darüber hinaus möchte Sie, dass wir mit Remus zum Kinderneurologen im Ortsansässigen Krankenhaus gehen. Außerdem vereinbart Sie mit mir, dass ich im April in die Pflegemittelsprechstunde soll.

Nach diesem Termin bin ich also genauso schlau wie vorher. Wir wissen, dass unser Sohn einen Entwicklungsrückstand hat, und dass wir zum nächsten Arzt müssen. Meine Hebamme kann nicht verstehen, dass das alles so lange dauert und findet die Idee das Remus Hilfsmittel brauchen könne schwachsinnig. Auch ich und unsere Physiotherapeutin denken so. Der wird bald sitzen und laufen, wir müssen nur dran bleiben.

Wir beschlossen außerdem, dass es nicht Schaden könnte mit Remus auch zur Ergotherapie zu gehen und meine Hebamme kennt eine gute. Also rief ich dort an und vereinbarte für den 1. April einen Termin. Am 17.04. ist der Termin beim Neurologen im Krankenhaus.

Ende März war ich also, genervt aber guter Hoffnung, dass mein Sohn trotzdem ein schönes und relativ normales Leben führen wird.

Lila & Remus
Lila & Remus