Remus' Weg

Juli Teil 2 – Urlaub

Überarbeitete neutrale Variante.

Wir waren zwei Wochen im Urlaub bei nahen Verwandten meines Mannes. Wir haben uns sehr darauf gefreut, endlich einmal zu entspannen und den ganzen Stress hinter uns zu lassen. Leider ist es nicht so gelaufen wie gewünscht.

Viele dachten, dass ich nicht mehr alle Kerzen im Leuchter habe, weil ich mit zwei Kleinkindern alleine mit dem Zug durch halb Deutschland fahren möchte, aber das war wirklich das stressfreiste vom ganzen Urlaub. Lila war vorbildlich und Remus kann ja eh keinen Ärger machen. Wir hatten eine tolle Hinreise und auch die Rückfahrt war toll. Und wieder mal habe ich gelernt das meine Tochter zu schlau für mich ist. Auf dem Hinweg durfte Sie nach einiger Zeit auf dem Tablet ein Spiel spielen, in der Zeit habe ich gehäkelt und als ich ne halbe Stunde später geschaut habe was sie macht, hat Sie es hinbekommen sich Netflix mit Peppa Wutz anzumachen. Ich wusste nicht das Netflix auf dem Tablet ist und ich habe keine Ahnung wie sie es herausgefunden, und auf Peppa Wutz gesteuert hat.

Der Urlaub… Die vielen Ausflüge die wir mit unseren Kindern gemacht haben, waren zum fast alle schön und stressfrei. Ausgenommen den aufs Straßenfest in der Stadt, denn da hat sich erst Lila selbstständig gemacht und musste gesucht werden, und dann habe ich nachher auch noch alle drei verloren. Trotzdem war es ein schöner Tag. Remus hat die vielen Tierparks geliebt die wir besucht haben, besonders wenn er die Tiere anfassen konnte. Lila fand die Spielplätze besser, besonders die mit Wasser.

Der ganze Urlaub war sehr heiß, was für Remus sehr unangenehm war, da er stark geschwitzt hat und ohne sein nasses Tuch im Genick gar nicht zurecht kam. Verschlimmert wurde das ganze dadurch, dass er immer noch nicht richtig trinkt. Er trinkt zwar manchmal, und seit dem wir Saft mit Wasser verdünnt geben auch etwas mehr, aber immer noch nicht mehr als maximal 200 ml am Tag.

Der eigentliche Stress begann erst wenn wir zurück in der Wohnung waren. Die vorherigen Jahre haben wir immer gesagt bekommen, dass wir nicht so viel packen sollen, da wir ja bei den Verwandten die Waschmaschine nutzen dürfen. Also habe ich dieses Jahr wirklich versucht wenig zu packen. Aber dieses Jahr hat das ganze nicht so gut geklappt, daher konnte ich nur selten waschen. Und mit zwei kleinen Kindern, hat das nicht immer gereicht, besonders da Remus beim Essen & Trinken immer noch sehr viel kleckert und Lila sich auch vermehrt eingepullert hat. Das war ziemlich ungünstig.

Außerdem hatten wir verschiedene Ansichten, als unsere Gastgeber, was Erziehung betrifft. Außerdem waren Sie mit Lila nicht zu frieden und haben es überdeutlich gezeigt. Das ging soweit, dass ich mit Lila am 4. Tag im Tierpark auf dem Klo war und sie in Tränen ausgebrochen ist. „Mama ich kann nicht auf das Klo gehen, ich bin doch gar kein großes Mädchen!“ Meine selbstständige, selbstbewusste, liebevolle und fürsorgliche Tochter, unser Licht im Dunkeln, unsere kleine aufsässige Diva hat so innerhalb von wenigen Tagen all ihr Selbstbewusstsein verloren. Daraufhin bat ich meinen Mann mit den Gastgebern zu reden, damit Sie achtsamer mit unserer Tochter umgehen.

Nach dem Gespräch wurde Lila tatsächlich nicht mehr so hart rangenommen, aber die anderen Problemthemen bezüglich mit und meines Mannes wurden weiter bedient. Der Kinder-freie-Tag den man uns Angeboten hatte wurde auf 4 Kinder-freie-Stunden gekürzt. Und obwohl wir eingekauft und für alle mehrere Abende die Woche gekocht haben, hatten wir ständig das Gefühl eine Last zu sein.

Wir haben Abends öfter überlegt, ob wir den Urlaub nicht einfach früher beenden sollen, wollten unseren Gastgebern aber noch eine Chance geben. Aber wir waren froh als wir endlich nach Hause konnten.

Das Lila am vorletzten Abend mit einem Vorhang versehentlich eine Laterne umgerissen und somit 3 der 4 Glasscheiben zerschmissen hat, hat die ganze Sache nicht besser gemacht. Erst habe ich vor lauter Panik Lila ziemlich angeschrieen und am nächsten Tag hat auch die Gastgeberin ihr unmissverständlich klar gemacht was sie davon hält. Auch mein Angebot, die Scheiben durch meinen Cousin (der Glaser ist) ersetzen zu lassen, wurde nicht angenommen.

Sebastian und ich haben beschlossen vorerst nicht mehr bei Verwandten Urlaub zu machen, und lieber in ein Kinder- und Behindertenfreundliches Feriendorf mit Vollpension zu fahren. Besonders, da wir nach dem Urlaub noch erschöpfter waren als vorher.