Remus' Weg

24. August

Unser Wochenende war ziemlich ruhig. Obwohl wir Besuch hatten, hat sich unser Alltag nicht wirklich geändert, außer das wir abends geselliger waren als sonst.

Die Kerle die zu besuch da waren, waren alle super lieb und einige haben mir sogar für ein paar Stunden den kleinen Ro mal abgenommen, damit ich etwas ruhe genießen oder mich um Remy kümmern konnte.

Samstag haben Sebo und ich mit Ro die Uroma besucht, dass fand diese natürlich super und hat viel quatsch mit ihm gemacht.

Sonntag bin ich mit Ro, Lila und meiner Mama auf dem Trödelmarkt meiner Heimat“stadt“ gewesen, natürlich war der wie gewohnt „minimalistisch“. Was aber bedeutet hat, dass wir nach 20 Minuten schon auf dem Weg zur Eisdiele waren. Da drinnen haben wir dann das Eis genossen während draußen ein Regenschauer umging. Leider Endete der Ausflug mit einer weinenden Lila die die letzte Nacht nicht mehr bei Oma bleiben wollte. Da sie und die Oma aber am Montag für einen Ausflug mit dem Kinderhospizverein angemeldet waren, blieb ihr nichts anderes übrig. Bei Oma angekommen, hat sie dann aber doch wohl noch einen schönen Abend gehabt.

Remus ging es am Wochenende wieder besser, die Erhöhung vom Epaclob hat sehr gut funktioniert er ist grade auch schon wieder seit über 24 Stunden ohne Notfallmedikament ausgekommen.

Allerdings kann ich jetzt seit ein paar Tagen die PEG nicht mobilisieren, auch das Palli-Team hat es heute erfolglos versucht ich hoffe das wird bald wieder gut. Ich habe angst das sonst ein Krankenhausbesuch bevorsteht.

Gestern waren Lila, Ro, Sebo und ich zum Abschied noch mexikanisch essen. Was dank Corona nochmal zu krach geführt hat. Denn seit gestern muss man wohl wieder ein Coronatest gemacht haben um in einem Restaurant zu essen. Da ich das nicht mitbekommen hatte, durfte ich nicht ins Restaurant (ich bin nicht geimpft weil ich schwanger war und zur Zeit stille) mit Ro wollte ich aber nicht draußen sitzen. Also habe ich gesagt das ich mit Ro ins Auto gehe. Sebo wollte das nicht, er wollte dann mit Ro im Auto warten oder gar nicht dort essen. Woraufhin ich komplett ausgerastet bin, ich meine was soll das denn? Lila freut sich seit Tagen darauf, genau dort mit Papa essen zu gehen bevor er für 5 -6 Wochen in Reha geht. Was macht das dann für einen Sinn wenn Mama mit Lila dort hockt und Papa und Ro im Parkhaus rumlungern? Und gar nicht dort oder irgendwo anders (weil eh überall gleiche Regeln herrschen) essen kam für mich auch nicht in Frage, weil Lila sich so gefreut hat. ALSO habe ich Sebastian angeschrieen, dass er sie nicht mehr alle hat, es immerhin eine Verabschiedung ist, weil er 6 Wochen weg ist und ich ja zu Hause bei Lila bin. Er soll gefälligst mit seiner Tochter reingehen und essen, ich schau das ich son Test auftreiben kann (das Testcenter direkt neben dem Restaurant hatte selbstverständlich geschlossen). Und maschier los… mit Ro in der Babyschale. Und da ich mit dem Auto ja unheimlich eingeschränkt bin in der Stadt (Parkplatz suche, Kind rein und rauspacken usw.) bin ich zu Fuß zur ersten Apotheke im Löhr-Center (Tests nur bis 15:00 Uhr) von da dann weiter (danke an die liebe Frau die mich heulend am Busbahnhof gefunden und auf den richtigen Weg geschickt hat) zum Forum Confluentes beim Mittelrhein-Forum wo dann der Test gemacht wurde und wieder zurück zum Restaurant. Alles innerhalb einer Stunde mit Ro in der Babyschale.

Also mein Fazit:

Nächstes mal werde ich vorher googeln ob ich einen Test brauche. Außerdem würde ich Ro mit Sebo und Lila zurück lassen, damit die drinnen sitzen und ich nicht soviel tragen muss. Außerdem wäre Ro dann im warmen. Ich denke ich muss üben in solchen Situationen abstand zu nehmen und zu denken, bevor ich irgendwohin abhaue. Im Nachhinein komme ich mir ganz schön blöd vor. Genau wie den Tag wo die mich im Krankenhaus nicht einleiten wollten. Sofort bricht meine Welt zusammen und ich weine, Wut und Frustration laufen wild und ich arbeite nicht mehr Rational sondern wie ein verletztes Tier.

Das ganze hätte ich viel leichter Regeln können, vorher googeln und vom Pflegedienst testen lassen. Oder vor Ort einfach nach dem nächsten Testcenter fragen oder googeln, anstatt blind vor Gefühlen und heulend in der Gegend rum zu rennen und mich selbst zu verletzen. Daher habe ich auch eben eine neue Psychologin angeschrieben in der Hoffnung, dass diese auf ihrer Warteliste ein Plätzchen für mich hat.

Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit.

Alles Liebe

Sarah