Remus' Weg

30. Januar

Heute war tatsächlich stressig.

Nachdem Remus gefrühstückt und wir etwas gekuschelt haben, kam schon die Physiotherapeutin und hab mit ihm Übungen gemacht. Remus fand es mehr oder weniger spannend.

Danach haben wir uns etwas ausgeruht, bis dann das Palliativ-Team kam und ihn sich angeschaut hat. Die waren soweit zufrieden mit ihm. Haben aber den Sauerstoff höher eingestellt und auch das Morphin auf viermal am Tag erhöht.

Als die beiden Damen wieder gegangen sind, haben ich und Remus uns nochmal hingelegt und etwas geschlafen, bis dann Tante Christa und Onkel Bernward im Wohnzimmer standen, da diese heute kochen wollten. Während Bernward gekocht, Remus geschlafen und ich gehäkelt haben hat Christa gekocht. Dann kam auch schon Sebastian nach Hause, aber so müde, dass ich ihn erstmal ins Bad geschickt habe, damit er wieder etwas mehr zu gebrauchen ist.

Dann kam auch schon unsere Familienpsychologin Frau Gillbert. Diese hat, nach dem ich Sebastian aus der Wanne geholt habe, mit uns dreien und einem Familienbrett gearbeitet. Hier hat sie einige Tiere dabei gehabt, aus denen wir dann wählen konnten wer wer ist und diese dann aufs Brett stellen. Anhand dessen wie wir die zusammen Gruppiert hatten haben wir dann erklären können warum das so ist. Also zum Beispiel hatte ich meine Kinder nah an mich gestellt und meine Mutter ganz dicht hinter mir, aber Sebastian etwas weiter weg von mir, da ich aktuell meine ganze Aufmerksamkeit und Energie in die Kids stecke und von meiner Mama massiv gestützt werde, ich aber keine Zeit für Sebastian habe. Außerdem war Remus ein Wolf, weil er mein kleines Wölfchen ist und verbissen gegen den Tod kämpft und Lila war mein Äffchen, weil sie ein kleiner Wirbelwind ist der nur Unsinn im Kopf hat. Und gute Laune verbreitet. Dieses Gespräch, war sehr emotional und hat mal wieder ergeben, dass wir uns mehr Zeit für unseren Partner nehmen müssen.

Dann hatte ich 10 Minuten Zeit um zu essen und danach bin ich dann zu meiner Physiotherapeutin gefahren um eine Massage zu kriegen.

Als ich nach Hause kam, war das Haus voll mit Besuch und Leben. Als Remus dann ins Bett gegangen ist, sind auch alle wieder nach Hause und ich dachte, ich hätte einen ruhigen Abend. Leider falsch gedacht.

Aktuell sitze ich in Remus‘ Schlafzimmer, dieser hat 39,5 °C Fieber und ich habe ihm grade Medikamente gegeben. Sein Puls schlägt aber trotzdem noch recht hoch, also bleibe ich erstmal noch bei ihm und bewache ihn solang es ihm nicht besser geht.

Also wünsche ich euch eine Gute Nacht und einen schönen Freitag. Macht euch keine Sorgen, dass wird schon wieder.