Remus' Weg

11. Februar

Heute morgen bin ich aus dem Bett geflogen.

Denn um kurz vor 6 Uhr hat im Apartment das Telefon geklingelt, und das konnte nur bedeuten, dass es Remus nicht gut geht. Wie erwartet war die Nachtschwester dran und hat mir erzählt, dass Remus jammert und einen recht schnellen Puls hat und das nicht zum ersten mal. Also hab ich meine Jogginghose über die Shorts gezogen und bin runter geeilt.

Ich bin dann direkt zu Remy ins Bett geklettert und hab etwas mit ihm gekuschelt, kurz darauf ist mir aufgefallen, dass er ziemlich warm ist und habe darum gebeten, dass wir seine Temperatur messen. Ich hatte Recht, Remus hatte 38,9°C. Daher haben wir ihm etwas Nurofen gegeben und ich habe noch etwas mit ihm gekuschelt, außerdem habe ich ihm die Nase noch etwas sauber gemacht, da er wohl Nasenbluten hatte und das linke Nasenloch innen blutverkrustet war.

Als die Schwester nochmal kam hatte ich mich bereits zum zweiten mal umgelegt und Remus ist immer noch nicht ganz zur Ruhe gekommen. Er war zwar ruhiger, aber er hat noch immer schwer und schnell geatmet. Daher habe ich die Schwester gebeten, den Sauerstoff auf 2 L zu stellen, seine Sättigung war zwar okay aber das muss ja nichts heißen. Es hat funktioniert. Keine 2 Minuten später hat Remus selig geschlafen. Ich habe ihn dann von mit runter genommen und auf die Seite in seinem Bett gebettet. Er hat mich dann noch etwas Festgehalten, bevor er wieder eingeschlafen ist. Ich habe noch eine Viertelstunde gewartet, bevor ich dann Bescheid gesagt habe und wieder hoch ins Appartment gegangen bin um nach dem Rest der Familie zu sehen.

Diese waren auch beide schon wach, da bei Sebastian der Feueralarm losgegangen ist und der Lila geweckt hat, diese wollte dann auch nicht mehr schlafen und hat ihren Papa wach gehalten. Also bin ich mit ihr auf die Couch und habe etwas ferngesehen mit ihr bevor wir duschen gegangen sind. Heute ohne Haare waschen und auch fast ohne Gejammer, mal sehen was es morgen gibt, wenn wieder Haare gewaschen werden.

Gegen halb zehn sind wir dann wieder runter um nach Remy zu schauen, der jetzt erst wach geworden ist, und dem es bereits besser ging. Außerdem wollten wir Frühstücken, da Lila aber schon wieder davon gerannt war und wir sie wieder einsammeln mussten, kamen wir zum Frühstück, als dieses schon wieder abgebaut wurde. Wir haben trotzdem noch etwas erhalten. Danach hat Lila sich wieder in die Morgenrunde gemogelt und Sebastian und ich haben uns zu Remy ins Zimmer gesetzt und leise unterhalten. Während dessen habe ich gehäkelt. Auch die Kinderärztin hat bei Remus vorbei geschaut und hat festgelegt, dass heute vermehrt inhaliert werden soll, damit der Schleim sich richtig dolle löst, da dieser auch wieder in der kompletten Lunge ist.

Danach war schon Mittagsessenzeit und wir haben Lila eingesammelt und gegessen. Nach dem Essen ist Lila wieder in den Kreativraum gegangen und hat mit dem Parkhaus gespielt während der Praktikant darin gearbeitet hat und ein Auge auf sie hatte. Ich habe während dessen im Gemeinschaftsraum weitergehäkelt, bis mir die Wolle ausgegangen ist. Danach habe ich Lila eingesammelt und Remus tschüss gesagt, da mir etwas unwohl war.

Ich habe mich dann in der Wohnung noch eine Stunde hingelegt bevor wir noch eine ruhige Stunde hatten. Denn um vier sind wir dann wieder aufgebrochen und haben Lila bei der Geschwisterbetreuung abgegeben und sind dann zu zweit nochmal nach Wiesbaden rein gefahren um einige Erledigungen zu machen. Als wir wieder im Hospiz waren haben wir noch kurz Remus besucht, der dieses mal sogar mit den anderen Kindern im Aufenthaltsraum war. Es ging ihm eindeutig besser, wenn auch immer noch stark erschöpft. Aber dass ist ja normal wenn man erst Fieber, dann auch noch Pipi-Stau und Pipi-alle-Leinen-los hatte.

Wir haben dann was zum Abendessen bestellt, dies gegessen und danach bin ich nochmal zum Remus um gute Nacht zu sagen. Er hat selbstverständlich schon geschlafen, aber die Schwester sagte, dass er kein Fieber mehr hatte, den Tag über, dass sie aber da er einen ziemlich festen und runden Bauch hat. Einige Hausmittel angewendet hat (Auflagen und ähnliches) damit der Bauch wieder weicher wird.

Danach bin ich wieder hoch und habe nochmal mit meiner Mama telefoniert und dann angefangen zu schreiben.

Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und einen schönen Mittwoch.